Regina Gertrud Elverfeld und Johann Zacharias Möser
Durch die 1716 geschlossene Ehe mit Regina Gertrud Elverfeld (1695-1758), der Tochter des Ersten Bürgermeisters Justus Eitel Elverfeld, festigte Johann Zacharias Möser (1690-1768) den Platz der Familie in der Osnabrücker Oberschicht. Der Ehe entsprossen neun Kinder; wie Justus Möser später selbst schrieb, war er „der Liebling seiner Mutter und ihr guter Junge“. Sein Freund Friedrich Nicolai (1733-1811) rechnete Regina Gertrud Möser zu „den guten westphälischen Hausfrauen, welche das Wirtschaftswesen für den ersten Zweck ihres Daseyns halten“. Doch dessen ungeachtet und trotz des ihr zugeschriebenen „sehr reizbaren Temperaments“ war sie es, die dem Sohn eine französisch geprägte Bildung vermittelte.
Obwohl er wie später sein Sohn das Studium der Rechte in Leiden und Halle/Saale nicht abschloss, erreichte Johann Zacharias Möser 1716 in Harderwijk, einer von Osnabrückern bevorzugten Universität, den juristischen Doktortitel. Anschließend machte er Karriere im landesherrlichen Dienst: Seit 1723 übte er als Gograf eine richterliche Funktion im Amt Iburg aus; 1735 wurde er Kanzlei- und Konsistorialrat. 1756 erreichte er schließlich mit seiner Ernennung zum Direktor der Land- und Justizkanzlei das höchste Verwaltungsamt, das damals ein Bürgerlicher im Hochstift Osnabrück bekleiden konnte. Zwischenzeitlich hatte er eine ihm angebotene, sehr gut dotierte Hofratsstelle in Hannover ausgeschlagen.
Johann Zacharias Möser nahm regen Anteil am Studium seines Sohnes, den er mit 170 Reichstalern pro Quartal unterstützte. So beriet er ihn bei den Vorbereitungen zu einer Dissertation und der Themenwahl für eine Doktordisputation, die jedoch nie erfolgte. Der Vater war es auch, der Justus Möser den Einstieg in seine spätere Karriere wesentlich erleichterte. Aufgrund seiner guten Kontakte zum Osnabrücker Adel konnte er seinem Sohn noch während dessen Studiums zur Stelle als Sekretär der Ritterschaft verhelfen.
Neben seiner amtlichen Tätigkeit verfasste Johann Zacharias Möser, der seit seiner Studienzeit mit dem späteren Hannoveraner Minister und Gründer der Universität Göttingen, Gerlach Adolf von Münchhausen (1688-1770), bekannt war, Beiträge zu wichtigen wissenschaftlichen Werken, die sich vor allem mit juristischen und historischen Themen des Hochstifts Osnabrück befassten.

Theodor Doebner, Regina Gertrud Möser, geb. Elverfeld, Öl auf Leinwand, 1931/32, Kopie nach unbekanntem Maler
... habe ich ersehen, daß Du meine Gedanken zu wissen verlangst, über was für eine Materie Du ... eine Disputation ... zu halten hättest.
Johann Zacharias Möser 1743 an seinen Sohn Justus Möser