Zeichnung Portrait Justus Möser Zeichnung Portrait Justus Möser Zeichnung Portrait Justus Möser Zeichnung Portrait Justus Möser

Bohmte

Wer wie Justus Möser auf gut funktionierende Kommunikation angewiesen war, um sein vielfältiges Netzwerk aufrecht zu erhalten, um sein vielfältiges Netzwerk aufrecht zu erhalten, musste sich auf einen geregelten Postverkehr verlassen können; Gleiches galt natürlich für Reisen. Einen wichtigen Knotenpunkt in diesem Verkehrsgefüge bildete der kleine Ort Bohmte in der Hunteniederung, direkt an der Grenze zwischen den Bistümern Osnabrück und Minden. An erhöhter Stelle der Bauerschaft lag von alters her der Meyerhof. Bereits die Briefpost der Thurn und Taxis wurde seit dem 17. Jahrhundert vom Meyer zu Bohmte betreut. Die Poststraße führte auf der Nordroute von Osnabrück über Diepholz nach Bremen und Hamburg, ferner auf einer Ostroute nach Hannover. Zu Mösers Zeit wurde diese Strecke samt der Poststation Bohmte stark frequentiert.

So lief beispielsweise Mösers Post von und nach Hünnefeld stets über Bohmte, ebenso seine Korrespondenz mit Hannover. Auch die ‚fahrende Post‘ nutzte er häufig, bevor er – dank der Vermittlung der von dem Bussche – über eine eigene Kutsche verfügte. Seinem Verleger Friedrich Nicolai in Berlin empfahl Möser 1781 für dessen Reise: „Zu Mittag können Sie dann … auf der Station zu Bomte bey einem Bauer, der Postmeister ist, … speisen, wo Sie es recht gut finden werden“. Bereits die Postordnung der Taxis-Post von 1698 schrieb vor, dass jede Posthalterei über zwei gedeckte Wagen verfügen sollte. Erst in Mösers Zeit wurde jedoch eine regelmäßig verkehrende Fahrpost eingerichtet, für die neue Chausseen gebaut wurden. Im gleichen Zuge änderte die hannoversche Post ihre Route und führte nun über Nienburg, Diepholz und Lemförde statt zuvor über Hagenburg und Diepenau. Der Verkehrsknotenpunkt Bohmte behielt gleichwohl seine Bedeutung.

Bemerkenswert ist noch ein weiteres, Bohmte betreffendes Thema: So nahm Möser im Sommer 1751 die Kirche von Bohmte in Augenschein, die sich in bedenklichem baulichem Zustand befand. Er bat Johann Friedrich von dem Bussche, ihm einen Sachverständigen zu empfehlen, um die voraussichtlichen Baukosten zu schätzen, die ihm vonseiten des Bistums zu hoch angesetzt schienen. Möser versuchte, die Wiederherstellungskosten der reparaturbedürftigen Kirche zu senken und damit – entgegen der katholischen Seite – die Belastung der Kirchspieleinwohner auf schonende Weise in Grenzen zu halten.

... und sogleich geht die Post wieder ab ...

Justus Möser 1782